Der Gustav-Freytag Brunnen ,
   
  auf dem Ring in Kreuzburg (geschaffen von dem jungen Künstler Wallitschek,enthüllt14.10.1934)Kreuzburg ist die Geburtsstadt  Gustav Freytags. Hier wurde er als Sohn eines Arztes,  der  lange Zeit   Bürgermeister der Stadt war, am13. Juli 1816, also vor150 Jahren, geboren. Freyfag  ist  neben Eichendorff der andere Dichter aus dem Grenzland    Oberschlesien (der Kreuzburger Kreis gehörte zum Regierungsbezirk Oppeln), der eine weltweite   Wirkung erzielt  hat.   Noch heute wird sein Roman „Soll und Haben" (1855 erschienen) immer wieder neu aufgelegt. Den Gipfel   des   Ruhmes hat der Dichter noch zu seinen Lebzeiten erreicht. An seinem 70. Geburtstag wurden ihm höchste  Ehrungen  und Auszeichnungen zuteil, und als er am30. April 1895 (in Wiesbaden)   starb,„beklagte man den Tod   des   größten Dichters der nachgoethischen Zeit" (Arno Lubos, Geschichte der Literatur Schlesiens, Band l, München, Bergstadtverlag Wilh. Gottl. Korn, 1960, Seite 383).Was seine Wirkung so mächtig werden ließ, war die Verklärung der Tugenden des Bürgertumsseiner Zeit: Arbeitsamkeit, Pflichtbewusstsein, Nationalgefühl. Freytag sah eine neue Zeit heraufkommen, die sehr auf irdische reale Ziele gerichtet war und die sich von der hochgespannten philosophisch-religiösen Geistigkeit der Romantik trennte. Er hatte den Blick für die Umschichtung der Gesellschaft, deren aristokratisch-patriarchalischer Aufbau sich in einen demokratisch-sozialen wandelte. Er sah soziale und nationale Probleme zur Lösung herandrängen. Für die Lösung sozialer Fragen setzte er sich kräftig ein, vor allem als Journalist, angesichts der Not der schlesischen Weber (1844). Er selbst drückte einmal sein Anliegen so aus: „Immer hatte mich das Leben des Volkes, welches unter seiner politischen Geschichte in dunkler, unabläßlicher Strömung dahinflutet, besonders angezogen, die Zustände, Leiden und Freuden der Millionen kleiner Leute" (Glaser/Lehmann/ Lubos, Wege der deutschen Literatur, Ullsteinbuch Nr. 323/324, Seite 242).Heute pflegt das Andenken des Dichters das Gustav Freytag-Museum in Wangen i. Allgäu, unter der Leitung von Karl Fleischer, der sich dieser Aufgabe schon in Kreuzburg gewidmet hatte.
 

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